Frankfurt (Oder)/Pomellen (dpa/mv). Gute Nachrichten für Ermittler und bestohlene Autobesitzer: Erstmals regelt ein Vertrag zwischen Justizbehörden in Deutschland und Polen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Polizeifahnder. Das betreffe ein Verfahren gegen eine internationale Autoschieberbande, erklärte die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder). An dem Verfahren haben Ermittler aus der Oderstadt und dem polnischen Grünberg (Zielona Gora) bisher separat gearbeitet. Jetzt könnten Erkenntnisse aus Polen direkt in die Arbeit der deutschen Kollegen einfließen und umgekehrt, sagte ein Sprecher. In der Grenzregion zu Polen, auch in Vorpommern unter anderem über die Autobahn 11 Pomellen und die B104 bei Löcknitz, sind Autodiebstähle seit Jahren an der Tagesordnung.
Im konkreten Fall geht es um mehr als 100 gestohlene Autos, die innerhalb von zwei Jahren in Ostdeutschland verschwanden. Den Behörden zufolge wurden 14 mutmaßliche Diebe festgenommen. Die Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren sollen für den Diebstahl der Autos im Wert von rund 2,5 Millionen Zloty (etwa 610.000 Euro) verantwortlich sein. Ein Verdächtiger sitzt in Deutschland in Haft, die anderen in den Niederlanden und in Polen.
Durch den Vertrag könne die Ermittlungsgruppe, ein sogenanntes «Joined Investigation Team», bei der Aufklärung schneller vorankommen. «Das erleichtert alles, es wird effizienter», betonte Ulrich Scherding, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder). «Das ist ein Novum. Bisher gibt es keine Vorbilder.» Ein Abkommen zur Zusammenarbeit unterzeichneten die Generalstaatsanwaltschaften von Polen und Deutschland in Brandenburg im November.
23.01.2014 Ta