Berlin (dpa/bb). Eine Justizpanne, durch die zwei Sexualstraftäter in Berlin auf freien Fuß gekommen sind, sorgt für heftige Kritik. «Wie viele «Skandale» brauchen wir noch?», hieß es vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. «Wir empfehlen, das sinnlose und teure Kürzen bei Justiz und Polizei zu beenden, damit die Berliner wieder sicher leben können.» Zuvor hatte das Kammergericht entschieden, dass zwei Sexualstraftäter wegen veralteter Gutachten vorerst aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden müssen.
Nach Angaben eines Sprecher der Berliner Strafgerichte hat das Landgericht nicht fristgerecht geprüft, ob von den Männern noch eine Gefahr ausgeht. Demnach waren die Verzögerungen so groß, dass die Sexualstraftäter nicht länger in Verwahrung behalten werden konnten. Die Strafvollstreckungskammer des Landgerichts müsse nun «so schnell wie möglich» über eine weitere Sicherungsverwahrung entscheiden. Einer der Männer ist wegen Missbrauchs von Schutzbefohlenen verurteilt, der andere hat eine Schwangere vergewaltigt.
08.07.2015 Ta