Potsdam (dapd-lbg).Das Vorgehen gegen Gewalt an Brandenburgs Schulen bleibt auch im neuen Schuljahr ein Schwerpunkt in den Bildungseinrichtungen. Praktisch jede Schule bietet entsprechende Präventionsprojekte an“, sagte Bildungsministerin Martina Münch (SPD) am Dienstag in Potsdam. „Gewaltprävention ist ein sehr komplexes Thema, mit dem wir seit Jahren zu tun haben“, fügte sie hinzu.
Rund 700 Delikte zählt die Polizei jährlich auf Brandenburger Schulhöfen, in Klassenräumen und Turnhallen. Meist handelt es sich dabei um Körperverletzung oder Diebstahl. Noch viel häufiger – und meist nicht von einer offiziellen Statistik erfasst – wird jedoch psychische Gewalt ausgeübt.
Neues Thema: Cyber-Mobbing
Deshalb startet das Land im neuen Schuljahr in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse die Initiative „Mobbingfreie Schule – gemeinsam Klasse sein!“. In einer Projektwoche sollen Siebtklässler bei Rollenspielen den Umgang mit dem Thema Mobbing lernen. Laut Ministerin steht diese Initiative beispielhaft für die unterschiedlichen Projekte zur Gewaltprävention an Schulen in der Mark. Auf Aufforderung des Landtags hat sie das Spektrum der Maßnahmen in einem neuen Bericht erfasst.
Darunter sind auch Projekte gegen psychische Gewalt im Internet. Cyber-Mobbing nennen die Fachleute die oft anonymisierte Schikane. Nach Angaben des Ministeriums gaben bundesweit 23 Prozent der Schüler an, bereits einmal Opfer von Cyber-Mobbing geworden zu sein. „Wir sehen, dass es wichtig ist, das Selbstbewusstsein der Schüler zu stärken“, sagte Münch. Denn selbstbewusste Kinder und Jugendliche würden seltener Opfer von Gewalt.
08.08.2012 Ta
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