Düsseldorf (dapd-nrw). Das Landgericht Düsseldorf hat einen Geschäftsmann wegen der Tötung einer Prostituierten zu zehn Jahren Haft verurteilt. Der 42-Jährige hat nach Ansicht der Richter die Frau im Streit mit einem Messer erstochen. Sie verurteilten ihn am Donnerstag wegen Totschlags.
Der Geschäftsmann selbst hatte die Vorwürfe bis zuletzt bestritten. Seinen Angaben zufolge hatte er für sich und das spätere Opfer in dem Hotel eine Suite gemietet. Zum Tatzeitpunkt jedoch will er sich im Wellness-Bereich des Hotels aufgehalten haben. Bei seiner Rückkehr habe er dann den Täter in der Suite überrascht, dem Mann sei jedoch die Flucht gelungen.
Zu viel versprochen
Diesen Aussagen konnten die Richter nicht folgen. Am Tatort seien nur seine Spuren gefunden worden, ein unbekannter Dritter sei im Hotel von niemandem gesehen worden, urteilten sie. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft gefordert. Sie sah es als erwiesen an, dass der Mann mit der Prostituierten in einem Streit geraten war. Der Angeklagte habe der jungen Rumänin ein sorgenfreies Leben in Aussicht gestellt, angeblich wollte er ihr eine halbe Million Euro schenken. Als sie jedoch bemerkte, dass der Geschäftsmann nicht im Besitz von so viel Geld war, kam es nach Ansicht der Anklage zum Streit.
Der Mord im Luxushotel hatte Anfang des Jahres bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Der beim Escort-Service registrierte Freier war in die Türkei geflüchtet. Von dort aus hatte er sich an die Medien gewandt und das Tötungsdelikt bestritten. Später kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich widerstandslos festnehmen.
07.09.2012 Ta