Karlsruhe/Arnsberg (dpa/lnw). Der Verdacht gegen einen im Sauerland festgenommenen Algerier, Mitwisser der Attentate von Paris zu sein, hat sich nicht erhärtet. Der Haftbefehl sei aufgehoben worden, weil kein dringender Tatverdacht bestehe, teilte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe der Deutschen Presse-Agentur mit. Dies sei am vergangenen Donnerstag erfolgt.
Laut Zeugenaussagen soll der 39-Jährige Tage vor den Anschlägen in einer Flüchtlingsunterkunft in Arnsberg gegenüber Mitbewohnern aus Syrien geäußert haben, dass in Paris etwas passieren werde. Er wurde in Arnsberg festgenommen. Der Generalbundesanwalt nahm Ermittlungen wegen der Nichtanzeige einer terroristischen Straftat auf.
Frei ist der 39-Jährige aber dennoch nicht. Der Donnersbergkreis (Rheinland-Pfalz) beantragte in der vergangenen Woche «Vorbereitungshaft» gegen den Mann, wie der für Ausländerfragen zuständige Dezernent in Kirchheimbolanden, Fabian Kirsch, erläuterte. Der Mann sei vor zehn Jahren als Asylbewerber dem Donnersbergkreis zugewiesen worden. Nach Ablehnung des Antrages sei er untergetaucht. Nun sei das ganz normale Abschiebeverfahren in Gang gesetzt worden. «Wir arbeiten mit Hochdruck an der Abschiebung», erklärte Kirsch.
03.12.2015 Ta