Essen (dv). Die Fahnder hatten den richtigen Riecher. Ein Container aus China, angeblich mit Schläuchen für Fußbodenheizungen beladen, wurde von Zollbeamten in einem deutschen Seehafen intensiv unter die Lupe genommen.
Mit Recht: Bei der Zollkontrolle stellte sich heraus, dass die Beamten genau richtig gelegen hatten: Der Container war voller Schmuggelzigaretten mit vermutlich gefälschten niederländischen Steuerzeichen. Insgesamt stellten die Fahnder 10 Millionen Stück sicher.
Der Container sollte einer Firma in Voerde/Wesel zugestellt erden. Wie sich schnell herausstellte, gab es diese angebliche Empfängerfirma jedoch gar nicht. Die weiteren strafrechtlichen Ermittlungen nahm die Essener Zollfahndung im Auftrag der Staatsanwaltschaft Duisburg auf.
Für die Ermittlungsbehörden lagen schnell genügend Hinweise vor, die auf eine professionell agierende Bande des international organisierten Zigarettenschmuggels hin deuteten. Um auch die Hintermänner des Schmuggels zu fassen, observierten die Ermittler im Auftrag der Staatsanwaltschaft Duisburg den enttarnten Schmuggelcontainer.
Beim Entladen schlugen die Fahnder zu
Im Rahmen einer groß angelegten Observations- und Fahndungsaktion riegelten 50 Zollfahnder, unterstützt durch Angehörige der zolleigenen Spezialeinheit ZUZ, die Zufahrt zu einer Lagerhalle in Voerde ab, als der Container seinen Zielort erreichte. Dort wurde die Schmuggelware bereits von fünf Männern erwartet. Kurz nachdem die Entladearbeiten begonnen hatten schlugen die Zollfahnder zu und nahmen drei Deutsche im Alter von 21, 22 und 58 Jahren sowie zwei Niederländer (45 und 61 Jahre) fest.
Durch weitere Ermittlungen geriet auch ein 47– jähriger Deutscher aus Lehmförde nach kurzer Zeit in das Visier der Staatsanwaltschaft Duisburg – auch er wurde durch die Zollfahndung festgenommen.
Vier der Festgenommenen (zwei Deutsche und die beiden Niederländer) wurden später entlassen, während gegen die restlichen mutmaßlichen Täter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg Haftbefehle ergingen.
03.03.2011 dv