Den Haag (dapd). Die europäische Polizeibehörde Europol warnt vor einer zunehmenden Ausbeutung von Kindern durch Menschenhändler. Nach Erkenntnissen der Behörde werden Kinder innerhalb der Europäischen Union immer häufiger von Kriminellen in andere Staaten gebracht und dort ausgebeutet. Wie ein Europol-Sprecher der Nachrichtenagentur dapd sagte, bringen Menschenhändler minderjährige Jungen und Mädchen vor allem aus Südosteuropa in andere Länder. Dieser «zunehmende Trend» betreffe auch Deutschland.
«Kein EU-Staat ist frei von Menschenhandel, und reiche Länder wie Deutschland sind besonders attraktive Zielgebiete», sagte Europol-Sprecher Soren Pedersen. Die Opfer würden häufig gezielt für Straftaten oder im Bereich der Zwangsarbeit eingesetzt – mitunter schickten auch Eltern ihre Kinder auf die Reise, um Geld für die Familien in den Heimatländern zu verdienen. Auch diese Kinder gerieten über die Schleusung und die anschließende Arbeit in das Netz von Verbrecherbanden.
14.02.2011 dv