Dresden (dpa/sn). Vier Monate nach der Entführung ihres in einer Pflegefamilie untergebrachten Sohnes ist eine 32-jährige Mutter aus Reichenbach im Vogtland bereit, sich den Behörden zu stellen. Voraussetzung sei, dass der Haftbefehl gegen seine Mandantin ausgesetzt und eine Möglichkeit gefunden werde, dass sie nicht wieder von ihrem Sohn getrennt werde, sagte Anwalt Klaus Bartl in Dresden. Er befinde sich in Verhandlungen mit der Staatsanwaltschaft.
Die 32-Jährige, der das Sorgerecht für ihren sechsjährigen Sohn aus psychischen Gründen entzogen wurde, hat das Kind Mitte August während eines beaufsichtigten Besuchstermins in Adorf entführt und ist seither untergetaucht. «Ich habe keine Kenntnis, wo sich meine Mandantin aufhält oder aufgehalten hat», sagte Bartl.
Die Frau würde aber gerne wieder ein normales Leben in ihrer Heimat führen und sei bereit, sich unter den genannten Bedingungen dem Strafverfahren zu stellen. Der Anwalt zeigte sich optimistisch, dass sie in einem neuen Prozess auch das Sorgerecht für ihren Sohn wiedererlangen könne. Ein Gutachten, das eine Überbehütung des Kindes durch die Mutter festgestellt hatte, sei inzwischen durch ein weiteres Gutachten beanstandet worden, so Bartl.
19.12.2013 Ta