Hannover (dpa/lni). Lehrer sollen bei der Aufklärung eines Falles von Kindesmissbrauch helfen. Das Niedersächsische Kultusministerium schickte auf Bitten des Landeskriminalamts (LKA) an alle weiterführenden Schulen einen Link zu Fotos von Opfern. Auf die Bilder haben ausschließlich die Schulleiter Zugriff. Es seien nur Gesichter zu sehen. Die Fotos waren den Ermittlern in den Hände geraten, sie wissen aber nicht, um wen es sich handeln könnte.
Wie der Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Badle, bestätigte, wandten sich die Behörden im Rahmen einer «Schulfahndung» an alle weiterführenden Schulen, um drei vermutlich deutsche Opfer zu identifizieren. Eines der Opfer habe bereits identifiziert werden können. Es gehe um Kindesmissbrauch und die Herstellung und Verbreitung kinderpornografischer Schriften. Den Lehrern seien Bilder vorgelegt worden, auf denen der sexuelle Missbrauch nicht zu erkennen ist.
Pro Jahr gibt es nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft bis zu fünf solcher «Schulfahndungen», um Opfer sexuellen Missbrauchs zu identifizieren. Dies komme nur in Einzelfällen in Betracht, wenn polizeiliche Ermittlungen ergebnislos verlaufen sind.
08.06.2015 Ta