Spangdahlem (dapd). Weil er seinen acht Monate alten Sohn zu Tode misshandelt hat, muss ein 23 Jahre alter US-Soldat für 22 Jahre in Haft. Die Jury des Militärgerichts auf dem Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem in der Eifel verfügte überdies die Degradierung und unehrenhafte Entlassung des 23-Jährigen aus dem Militärdienst. Damit verliert der Mann auch alle finanziellen Ansprüche, wie die Presseabteilung des US-Luftwaffenstützpunkts am Dienstag mitteilte.
Der US-Soldat war am Montag von der achtköpfigen Jury für schuldig befunden worden, seinem kleinen Sohn zwischen August und September so schwere Verletzungen zugefügt zu haben, dass der Säugling später in einem Krankenhaus starb. In der Verhandlung vor dem Militärgericht hatte der Mann sich als «nicht schuldig» bekannt.
Nach dem Urteil wurde der Soldat von Spangdahlem nach Mannheim gebracht, ins dortige Militärgefängnis der US-Armee in Europa. Von dort soll er in ein Militärgefängnis in den USA verlegt werden.
Die 23 Jahre alte Mutter des Kindes, ebenfalls amerikanische Staatsangehörige, war als Zivilistin bereits vom Landgericht Trier zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ihren Sohn nicht vor den Misshandlungen geschützt hatte.
20.09.2011 dv