Kiel (dapd). Wegen eines Korruptionsverdachts bei den schleswig-holsteinischen Regio Kliniken hat die Kieler Staatsanwaltschaft bundesweit 23 Wohn- und Geschäftsräume durchsuchen lassen. Bereits seit Frühjahr dieses Jahres ermittle die Staatsanwaltschaft zusammen mit dem Landeskriminalamt (LKA) unter anderem gegen den ehemaligen Geschäftsführer der Regio Kliniken, Verantwortliche verschiedener weiterer Unternehmen und den ehemaligen Landrat des Kreises Pinneberg, sagte ein Sprecher des LKA. Mehrere Aufträge der Regio Kliniken sollen zwischen 2007 und 2009 ohne Ausschreibung und mutmaßlich vorsätzlich zu überhöhten Preisen an diverse Dienstleistungs- und Bauunternehmen vergeben worden sein.
Mit einem der begünstigten Unternehmen tätigten die Regio Kliniken zufolge einen Umsatz von 4,7 Millionen Euro. Zudem besteht der Verdacht der Bestechlichkeit und Bestechung, da in einigen Fällen Gegenleistungen für die Auftragsvergaben gewährt worden sein sollen. 2007 soll darüber hinaus ein Ankauf von Pflegematerial vorgetäuscht worden sein, um an Schecks in Höhe der Auftragssumme von rund 100.000 Euro zu gelangen.
30.10.2010 dv