Erfurt (dpa/pol). Eine professionelle Diebes- und Hehlerbande aus Thüringen mit mindestens 34 Mitgliedern soll in den vergangenen Jahren einen Millionenschaden verursacht haben. Die Gruppe stahl im gesamten Bundesgebiet Autos, Motorräder, Jetskis oder auch Kleider und Zigaretten im Wert von mindestens 1,2 Millionen Euro, wie das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Gera in Erfurt bekanntgab.
«Das waren keine Rocker oder Rechte oder Linke», sagte der leitende Ermittler Ralf Schmidtmann. Die meisten Mitglieder der Gruppe im Alter von 22 bis 53 Jahren hätten sich Anfang der 1990er Jahre kennengelernt, in der Schule oder am Stammtisch in der Kneipe. Einige seien drogenabhängig gewesen oder bereits wegen Straftaten auffällig geworden. Seit 2011 liefen gegen die Gruppe Ermittlungen, jetzt sind sie abgeschlossen.
Die Beschuldigten sollen unter anderem Dutzende Fahrzeuge bei Autohändlern gestohlen haben. Die Motorräder, Autos, Boote und Quads seien in einem komplizierten Verfahren zum Wiederverkauf «legalisiert» worden. Und dies so perfekt, dass die Fahrzeuge bei einer normalen Überprüfung nicht auffielen. Es habe Verbündete bei Händlern, den technischen Überwachungsvereinen TÜV und Dekra sowie in Zulassungsstellen gegeben, sagte Staatsanwalt Jürgen Boße. Im Zuge der Ermittlungen wurden mehr als 100 Wohnungen und Firmen durchsucht, bis zu 300 Beamte waren zeitweise im Einsatz.
30.06.2014 Ta