München (dpa/lby). Nach den Hinweisen der Ludwigsburger Zentralstelle auf mutmaßliche NS-Verbrecher prüft die Münchner Staatsanwaltschaft vier Fälle in Oberbayern, Schwaben und Niederbayern. Die Ermittler untersuchen, ob es einen Anfangsverdacht wegen NS-Morden gibt und ein Ermittlungsverfahren eröffnet wird, wie Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch sagte. Insgesamt befasst sich die bayerische Justiz mit sieben Fällen.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth untersucht Vorwürfe gegen einen 90-Jährigen aus dem mittelfränkischen Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Er stehe im Verdacht, zum Wachpersonal des Konzentrationslagers Auschwitz gehört zu haben, berichtete Sprecherin Antje Gabriels-Gorsolke. Die Würzburger Justiz soll zwei Fälle aus dem Bereich der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg übernehmen – die Akten liegen den Ermittlern aber noch nicht vor.
Strafverfolgung noch ungewiss
Die Münchner Staatsanwälte erhielten von der Zentralstelle eine Liste von mutmaßlich im KZ Auschwitz Beschäftigten. Aber zum einen sei nicht klar, woher diese Liste stammt und wie belastbar diese Informationen sind, sagte Steinkraus-Koch. Zum anderen sei unklar, ob mögliche Taten überhaupt noch verfolgt werden können. Zumindest in einem Fall handle es sich möglicherweise um einen damals Jugendlichen.
Die NS-Fahndungsstelle hatte vor kurzem angekündigt, die Ergebnisse von 30 Vorermittlungen zu mutmaßlichen NS-Verbrechern an die zuständigen Staatsanwaltschaften in ganz Deutschland abzugeben. Den Beschuldigten wird Beihilfe zum Mord vorgeworfen.
17.12.2013 Ta