Lachgas: Vollnarkose für die Psyche

Als Trenddroge wird das Lachgas seit einigen Jahren in Deutschland gehandelt. Es wird bei Insider-Parties und auf Konzerten zur Rauschgewinnung inhaliert und in bunten Luftballons vor Diskotheken vertrieben.
Bekannt ist die rasche berauschende Wirkung des Narkosegases schon seit seiner Entdeckung. 1844 begannen Mediziner, das Narkosemittel, das in geringen Dosen schmerzstillend, in hohen Dosen betäubend wirkt, bei Patienten anzuwenden. Zuvor aber hatte Lachgas schon vierzig Jahre lang als Rauschmittel für einzelne Ärzte hergehalten. Heute wird es überwiegend bei leichten Operationen, in der Geburtshilfe oder bei Zahnbehandlungen eingesetzt.

Gereinigtes medizinisches Lachgas
Es zählt zu den rezeptpflichtigen Arzneimitteln.

Industrielles Lachgas
Es ist frei verkäuflich. Es wird in der Kraftfahrzeug – und Motorentechnik wie auch in der Nahrungsmittelindustrie, beispielsweise zum Aufschäumen von Sahne, angewandt. Im Gegensatz zum medizinischen ist das industrielle Lachgas nicht keimfrei und führt daher beim Einatmen häufig zu Lungenentzündungen und anderen Erkrankungen. Der Verkauf industriellen Lachgases zum Inhalieren ist strafbar.

Wirkung:
Lachgas dämpft das Schmerzempfinden. Es führt zu Benebelung und gehobener Stimmung. Das Sehvermögen nimmt ab, speziell beim Einatmen unreinen Gases treten Erbrechen und Übelkeit auf. Die Wirkung hält von einigen Sekunden bis zu drei Minuten. Es entsteht ein tranceartiger Zustand.

Folgen:
Massive Schäden sind bei Dauergebrauch möglich: Der Konsument benötigt immer höhere Mengen, um eine betäubende Wirkung zu erzielen. Psychische Abhängigkeit droht. Lachgas reduziert den Vitamin B12-Haushalt im Körper. Chronischer Mangel führt beim Mann zu verminderter Spermienzahl und Unfruchtbarkeit. Die Nervenbahnen werden geschädigt (Polyneuropathie). Geistige Verwirrung, Gehörverlust bis zu Hirnschäden durch Sauerstoffmangel im Blut. Wird Lachgas direkt aus der Flasche oder Kapsel konsumiert, drohen Erfrierungen im Mund- und Rachenraum.

Was steckt drin?
Die chemische Bezeichnung des Gases lautet Distickstoffoxid (N2O). Es wird durch die Erhitzung von Ammoniumnitrat hergestellt, anschließend mit Wasser gereinigt. Heute wird es in Kombination mit halogenierten Inhalationsanästhetika und Sauerstoff verabreicht.

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