Hunderttausende Menschen erhalten in regelmäßigen Abständen Gewinnbenachrichtigungen, obwohl sie gar nicht an einem Gewinnspiel teilgenommen haben. Dahinter stecken üble Firmen, die damit Kunden ködern wollen, an Verkaufsveranstaltungen, ähnlich einer Kaffeefahrt, teilzunehmen oder teure Rückrufnummern zu wählen. Am Ende gibt es nur einen Gewinner: die Firma, die mit solchen unlauteren Lockmitteln arbeitet.
„Sie haben gewonnen!“
Mit solchen Formulierungen versuchen zweifelhafte Anbieter ihre Kunden zu gewinnen:
„Ich darf mich vorstellen: Mein Name ist Herr Mustermann, ich schreibe Ihnen heute als Leiter der Abteilung Gewinnvergabe bei der Firma X. Jetzt geht es für Sie ums Ganze. Auf einem Sonderkonto haben wir für Sie den Hauptpreis von 125.000 Euro in Gold reserviert …“
„Guten Tag, Frau Mustermann, Sie haben gewonnen! Ihre reservierte Gewinnsumme beträgt 100.000 Euro. Bitte rufen Sie sofort die Telefonnummer 0900-… an. Nur so können Sie sich Ihren Bar-Anteil-Gewinn sichern. Die Sache ist absolut dringlich …“
Abzocke mit teuren Rückrufnummern
Die Rückrufnummer des angeblichen Hauptgewinns hat nur ein Ziel: Ihnen möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Viele Menschen wählen tatsächlich die Telefonnummer eines so genannten Mehrwertdienstes (zum Beispiel: 0900-…) und landen zuerst in einer unendlich langen Warteschleife mit fetziger Musik und hinhaltenden Ansagetexten. Wenn Sie dann endlich zu einem Mitarbeiter durchgestellt werden, verwickelt Sie dieser in ein Gespräch, das meist mit dem Hinweis endet: „Sie hören von uns.“ Doch darauf werden Sie lange warten. Ein Rückruf wird nicht erfolgen. Die Gewinnbrief-Versender haben es schon geschafft: Sie waren ungefähr 15 Minuten in der Leitung und haben schon längst vergessen, dass Sie pro Minute knapp zwei Euro bezahlen.
Verschleierter Absender
Firmen, die mit Gewinnbriefen versuchen, potentiellen Kunden Geld aus der Tasche zu ziehen, geben keine konkrete Adresse an. Bei der Post werden so genannte Aktions-Postleitzahlen angemietet, die den wahren Absender unkenntlich machen. Falsche Straßen- und Ortsangaben machen das „Verschleierungspaket“ perfekt. Sie haben keine Chance, die Firma jemals dingfest zu machen.
Dubiose Kaffeefahrten
Bietet man Ihnen bei der Gewinnversprechung eine Reise an, so findet diese meist tatsächlich statt, allerdings nicht in dem versprochenen Rahmen. Die Hotels entsprechen nicht der Prospektbeilage, Einzelzimmer gibt es nur gegen horrenden Aufpreis. Ansonsten teilen Sie Ihr Zimmer mit einem völlig fremden Mitreisenden. Die Reise hat nur ein Ziel: Sie in einer endlos dauernden Verkaufsveranstaltung zum Kauf von meist überteuerten und zweifelhaften Produkten zu animieren. Die Tricks der Verkäufer sind besonders schäbig: Es gibt Fälle, bei denen der Verkäufer den Kunden angedroht hat, sie nur dann wieder zum Ausgangspunkt mit zurückzunehmen, wenn sie gekauft haben.
Das Kleingedruckte der Gewinnbriefe
Eigentlich ist oft aus dem Kleingedruckten der Gewinnbriefe ersichtlich, dass es sich um einen großen Schwindel handelt. Doch leider schaffen es die Briefversender dank motivierender Formulierungen immer wieder, dass die vermeintlichen Gewinner diese überlesen. Im Kleingedruckten steht dann zum Beispiel, dass es sich bei dem Gewinn nur um einen Gewinn-Anteil handelt und anteilige Kleingewinne sowieso nicht ausbezahlt werden.