Bamberg (dpa). Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Patientinnen gegen einen Bamberger Klinikarzt hat sich nach Behördenangaben erhärtet. Wie die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium erklären, soll der leitende Arzt der Klinik für Gefäßchirurgie zwölf Frauen im Alter von 17 bis 28 Jahren Beruhigungsmittel gespritzt haben, das sie willen- und erinnerungslos gemacht habe. Dann habe der Beschuldigte seine Opfer teilweise mehrfach missbraucht, so die Ermittler. Seine Taten habe der Arzt auf Bildern festgehalten. Alle auf den bisher ausgewerteten Datenträgern abgebildeten Frauen seien identifiziert und vernommen worden.
Der Haftbefehl sei gestern erweitert worden. Darin werden dem Klinikarzt laut Staatsanwaltschaft 15 Fälle des sexuellen Missbrauchs von Widerstandsunfähigen zur Last gelegt, davon in 12 Fällen mit gefährlicher Körperverletzung. Eine der Frauen, eine Medizinstudentin, hat im August Anzeige erstattet. Der 48-jährige Arzt sitzt weiter in Untersuchungshaft. Anklage will die Staatsanwaltschaft im Spätherbst erheben.
23.09.2014 Ta