Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (PKV) startet eine neue bundesweite Videokampagne. Jugendliche und junge Erwachsene sollen damit über Gewalt in Partnerschaften und Ex-Partnerschaften informiert und sensibilisiert werden. Anlass ist der heutige «Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen».
In dem Podcast-Video kommen Betroffene von Gewalt zu Wort. Wege aus der Gewalt werden aufgezeigt. Mit der Videokampagne rückt ein ebenso sensibles wie drängendes Thema in den Fokus der polizeilichen Kriminalprävention, schreiben die Organisatoren. «Im Kampf gegen Gewalt im nächsten Umfeld ist es entscheidend, niemals wegzuschauen, Betroffene zu schützen und den Tätern die Grenzen aufzuzeigen», merkt Bundesinnenministerin Nancy Faeser hierzu an.
Weder Täter noch Opfer werden!
Gewalt durch Partner und Ex-Partner richte sich besonders oft gegen Frauen, so Faeser weiter. Die Gewaltspirale lasse sich oft nur schwer durchbrechen. Umso wichtiger sei es, bei jedem Hinweis sofort einzugreifen und an der Seite der Betroffenen zu stehen. «Dafür bedarf es einer hohen Sensibilität. Hierzu trägt die neue Videokampagne bei und stärkt damit die Prävention – gerade unter jungen Menschen», so Nancy Faeser weiter. Die Kampagne leiste auch einen wichtigen Beitrag, damit Jugendliche und junge Erwachsene nicht Opfer werden.
PKV-Geschäftsführer Joachim Schneider ergänzt: «Vielen jungen Menschen ist nicht bewusst, dass beispielsweise kontrollierendes Verhalten, schubsen oder unter Druck setzen, um sexuelle Handlungen zu erzwingen, nicht akzeptable Grenzüberschreitungen sind und sie sich Hilfe holen sollten“.
Grenzen aufzeigen
Die Kampagne der Polizeilichen Kriminalprävention soll bei jungen Menschen ein Bewusstsein dafür schaffen, wo Grenzen verlaufen und wann Handeln als Gewalt einzuordnen ist, heißt es in einer Presse-Mitteilung der PKV. Gewalt entwickele sich häufig schleichend und könne sich immer weiter steigern: «Betroffene geraten in eine psychische Abhängigkeit, aus der sie ohne Hilfe nur schwer wieder herauskommen.»
Für die Kampagne werden erstmalig Video-Podcasts auf YouTube veröffentlicht, ein neues, bislang seitens der Polizei nicht eingesetztes Präventionsformat. In insgesamt vier Video-Podcasts zu den Themen psychische, physische, digitale und sexualisierte Gewalt schildern Betroffene ihre Erlebnisse. Expertinnen und Experten ordnen dies dann gemeinsam mit den Betroffenen ein und zeigen Wege aus der Gewalt auf.
Wissenschaftliche Begleitung
Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Leibniz Universität Hannover sowie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen begleite die Kampagne, um die Wirkung des neuen polizeilichen Präventionsformats wissenschaftlich zu untersuchen, heißt es.
Das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) klärt seit über fünf Jahrzehnten über Kriminalität auf und entwickelt Konzepte und Initiativen für präventive Maßnahmen. Diese Konzepte stützen die präventive Arbeit der Polizei vor Ort und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung der Bevölkerung. Getreu dem Motto „Polizeiliche Kriminalprävention ist Opferschutz“ informiert das Programm auf seiner Internetseite über die verschiedensten Themen und gibt Tipps, wie man sich vor Kriminalität schützen kann.
(Quelle: www.polizei-beratung.de)
Fotos:
Startseite: Alexa / Pixabay
Textseite: Youtube / Polizei-Beratung
25.11.24 wel