Frankfurt/Main (dpa/lhe). Weil sie mehrere junge Frauen über Jahre mit angeblichen Voodoozauberflüchen in Bordellen ausgebeutet haben, sind ein Mann und zwei Frauen in Frankfurt zu Freiheitsstrafen verurteilt worden. Der 29 Jahre alte Angeklagte bekam mit fünf Jahren die höchste Strafe. Die beiden 26 und 28 Jahre alten Frauen erhielten vier Jahre und zwei Monate Haft sowie zwei Jahre zur Bewährung.
Das Landgericht ging nach knapp sechs Monaten Verhandlung davon aus, dass die Angeklagten in wechselseitiger Funktion mindestens vier junge Frauen aus Afrika mit den Zaubersprüchen eingeschüchtert und dann in Bordellen unter anderem im Rhein-Main-Gebiet untergebracht haben. In Anwesenheit von Voodoopriestern mussten die zwischen 17 und 20 Jahre alten Opfer absoluten Gehorsam und die Rückzahlung von bis zu 75.000 Euro Reisekosten von Afrika nach Deutschland schwören.
Der Prozess verzögerte sich unter anderem deshalb, weil eine der angeklagten Frauen in der Untersuchungshaft ein Kind entbunden hat und im Anschluss nur eingeschränkt verhandlungsfähig war. Vor Gericht gestanden nur die Frauen ihre Beteiligung, der Mann nicht. Eine der Frauen wurde lediglich wegen Beihilfe verurteilt. Eine Bewährungsstrafe sah das Gericht deshalb für ausreichend an.
18.03.2015 Ta