Frankfurt/Main (dpa). Acht Mitarbeitern der Deutschen Bank steht laut einem «Spiegel»-Bericht in Kürze eine Anklage wegen Umsatzsteuerbetrugs ins Haus. Sie sollen einer internationalen Verbrecherorganisation beim Handel mit Luftverschmutzungsrechten geholfen und den deutschen Staat um mindestens 136 Millionen Euro an Steuereinnahmen gebracht haben, wie das Nachrichtenmagazin schreibt. In dem Bericht heißt es, die Staatsanwaltschaft Frankfurt wolle Anklage gegen die Banker erheben.
Die Strafverfolger ermitteln bereits seit Jahren gegen die Gruppe. Über deutsche Gesellschaften hätten die Beschuldigten Emissionsrechte aus dem Ausland erworben und im Inland über Zwischenfirmen weiterverkauft, ohne Umsatzsteuer zu zahlen. Diese hätten sich die Betrüger dennoch vom Finanzamt erstatten lassen. Wie «Der Spiegel» berichtet, soll die Deutsche Bank als meist letztes Glied in der Kette die Papiere oft an eine eigene Tochter in England veräußert haben, von wo aus sie teils erneut in den Kreislauf eingespeist worden seien. Drahtzieher des betrügerischen Umsatzsteuerkarussells soll dem Bericht zufolge ein Brite sein, der im Frühjahr in Las Vegas in den USA verhaftet wurde und kurz vor der Auslieferung nach Deutschland steht.
Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, die die Ermittlungen führt, wollte den Artikel mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht kommentieren. Im Frühjahr hatte seine Behörde bestätigt, dass sie gegen 26 Mitarbeiter und ehemalige Beschäftigte der Deutschen Bank im Zusammenhang mit dem Steuerskandal ermittelt. Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur, das Unternehmen werde sich alle relevanten Fakten ansehen und mit den entsprechenden Behörden kooperieren.
26.07.2015 Ta