Köln (dpa). Wegen Mobbingvorwürfen aus den eigenen Reihen wird ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Kölner Polizei aufgelöst. Dies habe man entschieden, um «frühestmöglich die Weichen für einen Neuaufbau zu stellen und das SEK in vollem Umfang wieder handlungsfähig zu machen», verkündete der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers. Den Polizisten wird vorgeworfen, zwei Kollegen bei Aufnahmeritualen gedemütigt und erniedrigt zu haben.
Die Auflösung betrifft neun Beamte des 3. Kommandos der Kölner Spezialeinheiten: Vier müssen das SEK verlassen, sie werden innerhalb der Kölner Polizei versetzt. Den fünf anderen Beamten wurde in Absprache mit dem NRW-Innenministerium angeboten, sich einem SEK außerhalb Kölns anzuschließen.
Ein SEK-Anwärter hatte Rituale des Spezialeinsatzkommandos ans Licht gebracht. Einem Bericht des NRW-Innenministeriums zufolge mussten zwei Neue im Indianerkostüm körperlich anstrengende Übungen absolvieren, auf dem Boden kniend eine ekelige Eismischung essen oder sich eine Tauchermaske überziehen lassen, in deren Schlauch Alkohol gefüllt wurde. Die Nachwuchskräfte hätten sich jedoch freiwillig an den Aktionen beteiligt. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen in dem Fall eingestellt.
16.09.2015 Ta