Berlin (dpa/bb). Rund fünf Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen Berliner Steuerberater hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Sohn erhoben. Dem 17-Jährigen werde heimtückischer Mord vorgeworfen, verkündete der Sprecher der Anklagebehörde, Martin Steltner, heute. Das 49-jährige Opfer wurde Mitte August 2013 in seiner Kanzlei im Stadtteil Westend erschossen. Hintergrund sollen Familienstreitigkeiten gewesen sein.
Laut Staatsanwaltschaft wurden am 12. August 2013 unvermittelt zehn Schüsse aus einer Pistole auf den Anwalt abgefeuert. Er erlitt einen Kopfschuss, drei Kugeln trafen den Oberkörper. Der damals 16-jährige Verdächtige soll mit einem Schlüssel in die Kanzleiräume seines Vaters gekommen sein und das Feuer eröffnet haben. Die Tatwaffe sei bislang nicht gefunden worden, hieß es. Auch woher die Pistole stammte, sei weiter unklar.
Der Schüler sitzt in Untersuchungshaft. Er schweige bislang zu den Vorwürfen, sagte der Sprecher. Gegen die Witwe und einen zweiten gemeinsamen Sohn werde weiter gesondert ermittelt. Dabei gehe es um den Verdacht einer etwaigen Tatbeteiligung. In Medienberichten hieß es nach dem blutigen Drama, die Familie sei von tiefen Konflikten zerrissen gewesen. So soll der 49-Jährige von seiner Frau getrennt gelebt haben.
Der nun Angeklagte wurde Mitte Oktober von einem Spezialkommando der Polizei festgenommen. Beide Söhne waren kurz nach der Tat schon einmal festgenommen, dann aber wieder freigelassen worden. Für einen dringenden Tatverdacht reichten damals die Beweise laut Staatsanwaltschaft nicht aus. Danach habe es aber neue Indizien und Zeugenaussagen gegeben.
Die Schüsse fielen nach Angaben von Ermittlern in Gegenwart von drei Angestellten. Das Opfer starb im Krankenhaus, seine Mitarbeiter blieben unverletzt. Am Tatort wurden nur Patronenhülsen sichergestellt worden.
17.01.2014 Ta