Karlsruhe (dpa/lsw). Aus Habgier und Heimtücke soll ein 44 Jahre alter Mann eine 38-Jährige Frau aus Karlsruhe erstochen haben. Der Mann aus dem Landkreis Rastatt soll sein Opfer in seiner Zweitwohnung in Karlsruhe angegriffen haben, die im selben Haus wie die Wohnung des Opfers lag. Die arglose Frau wurde den Ermittlungen zufolge am vergangenen Freitag von dem 44-Jährigen gebeten, ihm kurz etwas bei der Renovierung zu helfen. Als sie die Wohnung wieder verlassen wollte, griff er sie von hinten an, sagte der Leiter der Sonderkommission, Hubert Wörner. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von Mord aus Heimtücke und Habgier aus.
Die Frau habe sich heftig gewehrt, hieß es weiter. «Dann ist die Sache wohl eskaliert», sagte Kriminaldirektor Karl-Heinz Ruff. Wann genau der Mann dann zu dem Messer griff, ist noch unklar. Die Frau verblutete schließlich an ihren schweren Stichwunden. Opfer und Täter kannten sich wohl nicht. Die Ermittler entdeckten die Leiche der allein lebenden 38-Jährigen in der Karlsruher Wohnung des Verdächtigen. Der Mann, der früher im selben Haus wie die Frau wohnte, hat ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Beim Geldabheben fotografiert
Die Beamten kamen ihm auf die Spur, weil er mit der EC-Karte seines Opfers Geld abhob und dabei von einer Videokamera der Bank gefilmt wurde. Insgesamt hat er so 1.000 Euro an zwei Geldautomaten erbeutet. Eine Nachbarin seines Opfers identifizierte ihn auf der Videosequenz. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung im Landkreis Rastatt nahm die Polizei den Mann fest und fand dort auch die Geldbörse der Frau und andere Wertgegenstände. Ihre Pin-Nummer hatte die Frau in ihrem Geldbeutel aufbewahrt.
Die 38-Jährige war seit vergangenem Freitag nicht mehr aufgetaucht und am Sonntag von ihren Eltern als vermisst gemeldet worden: Sie war weder beim Sport erschienen noch bei der Geburtstagsfeier ihrer besten Freundin.
02.04.2015 Ta