Bremen (dpa). Linksautonome Gruppen haben sich zu dem Angriff auf das Dienstgebäude von Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) bekannt. Der Angriff habe sich gegen die deutsche und europäische Flüchtlingspolitik gerichtet, heißt es in einem Bekennerschreiben, das am Wochenende auf einer Internetseite auftauchte. Einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung «taz» bestätigte die Polizei heute Morgen. Der Tod von mehr als 20.000 im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen sei «das verfolgte und gewünschte Ziel» dieser Politik, heißt es in den Schreiben.
Innensenator Mäurer und seine Behörde trügen diese Zustände mit und setzten sie bereitwillig um. «Der Angriff zielt ebenso auf ihn persönlich wie auf sein Amt», erklären die Verfasser. Die Vereinigung, die sich im Absender nur als «autonome Gruppen» bezeichnet, war der Polizei in Bremen bislang nicht bekannt.
Etwa 15 Vermummte warfen am Wochenende Pflastersteine auf das Gebäude und besprühten die Fassade mit Farbe. Es entstand ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro. Die Unbekannten flüchteten unerkannt, nachdem sie von einer Schulklasse einer benachbarten Schule überrascht worden waren. Die Schüler kamen gerade von einer Klassenfahrt. Die Polizei untersucht nun, ob tatsächlich Linksautonome hinter dem Angriff stecken.
20.07.2015 Ta