Delmenhorst/Oldenburg (dpa/lni). Nach der Exhumierung von drei toten Patienten ist die Zahl der möglichen weiteren Mordopfer des verurteilten Ex-Pflegers Niels H. auf 24 gestiegen. Die Ermittler konnten in den Körpern Rückstände eines Herzmedikaments nachweisen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg erklärte.
Das Mittel spritzte der Krankenpfleger Niels H. Schwerkranken auf der Intensivstation des Klinikums in Delmenhorst und löste dadurch zum Teil tödliche Krisen aus. Wegen fünf Taten sitzt der Ex-Pfleger bereits lebenslang in Haft. Vor Gericht gestand er aber, für den Tod von bis zu 30 Menschen verantwortlich zu sein.
Mehr als 80 Gräber hat die Polizei bisher von ehemaligen Patienten des Klinikums Delmenhorst auf Friedhöfen in Niedersachsen geöffnet. Bei 77 liegen die Ergebnisse vor, in 7 Fällen stehen sie noch aus. Bis Ende Mai will die Polizei die Exhumierung aller Opfer am Klinikum Delmenhorst beenden. Mitte Juni könnten dann alle Ergebnisse feststehen. Danach wollen die Ermittler die Öffentlichkeit detailliert über ihre Erkenntnisse informieren.
14.04.2016 Ta