Die Palette der Gemeinheiten ist vielfältig. Sie reicht vom Entfernen Ihrer Lieblings-Kaffeetasse bis zu grausamem Schweigen, wenn Sie auftauchen. Als Einzelfall sicher unproblematisch. Häufig aber kommt eins zum anderen und dann wird’s ernst. Hier einige typische Beispiele:
Völlige Kontaktverweigerung
Sie betreten den Raum, mehrere Kollegen stecken gerade die Köpfe zusammen. Jetzt unterbrechen sie abrupt die Unterhaltung. Wieder mal waren Sie offensichtlich das Thema. Oft werden Ihre fragenden Blicke mit frechem Grinsen beantwortet.
Sie kommen mit einer beruflichen Frage zu einem Kollegen. Doch der ignoriert sie. Allenfalls meint er: „Ich hab‘ keine Zeit, lassen Sie mich bloß mit ihren Kinkerlitzchen in Ruhe.“ Sie prallen mit jeder Annäherung wie an eine Wand.
Kränkende Beurteilungen
Ein Kunde hat sachliche Kritik an Ihrer Arbeit. „Was haben Sie da wieder für einen Müll fabriziert?“, ist der Kommentar der Kollegen oder des Chefs. „Wozu wollen Sie noch Urlaub machen, Sie hängen doch eh nur den ganzen Tag hier faul rum!“ Das fachliche Gespräch mit Ihnen wird erst gar nicht gesucht.
Sie haben in den Augen Ihres Chefs oder einiger Kollegen einfach „kein Gespür“ für Formulierungen. Sie sollen angeblich „schon immer ein schlechter Autofahrer“ gewesen sein. Pauschale Anschuldigungen sind immer unsachlich. Unter die Gürtellinie geht äußerliche Kritik: „Sie könnten mal eine Diät vertragen.“
Vermehrte Fehler
Der Chef hat Sie seit einiger Zeit „auf dem Kieker“, ohne mit Ihnen ein vernünftiges Gespräch zu suchen. Sie werden unsicher und machen tatsächlich mehr Fehler als sonst.
Sie müssen in Ihrem Job täglich Entscheidungen treffen. Doch nun machen Sie nichts mehr richtig. Ständig werden Ihre Entscheidungen korrigiert oder ignoriert, ohne dass man mit Ihnen über eine Problemlösung spricht. Ein Anderer wird auf Ihre Arbeit „angesetzt“ und nimmt sie Ihnen förmlich ab.
Aufgaben unter Niveau
Plötzlich müssen Sie die Ablage machen oder dürfen nur noch unangenehme Kunden bedienen. Sie müssen sinnlose Listen erstellen oder abtippen, obwohl Ihr Tätigkeitsbereich eigentlich ein ganz anderer ist.
Es gibt kein Bitte und Danke mehr. „Tippen Sie das mal ab!“ „Bringen Sie mal den Müll raus!“ „Es wird Zeit, dass Sie mal … tun.“
Brodelnde Gerüchteküche
Nichts ist so wirksam wie ein Gerücht über private Verhaltensweisen oder sexuelle Neigungen. Sie sollen eine Geliebte haben. Sie sollen homosexuell sein. Ihr Mann soll eine Andere haben. Ihre Tochter soll ziemlich frühreif sein, Ihr Sohn ein Versager. Sie sollen auf dem besten Weg zum Alkoholiker sein. – Ein unerschöpflicher Fundus an Frechheiten, die einen Menschen über kurz oder lang zermürben.