Die Polizei verzeichnete in den letzten Jahren einen signifikanten Anstieg beim Trickdiebstahl. Opfer sind dabei vor allem Menschen über 70 Jahre. Damit Sie gewappnet sind, beherzigen Sie die folgenden Ratschläge:
Zutritt nicht für jedermann!
Lassen Sie keinen Fremden in Ihre Wohnung. Sehen Sie sich Ihren Besucher erst einmal durch den Türspion an. Machen Sie von Ihrer Gegensprechanlage Gebrauch. Legen Sie einen Sperrbügel oder eine Sicherungskette vor, bevor Sie die Türe öffnen.
Ihr Recht: Passkontrolle
Lassen Sie sich von Fremden, die sich als Amtspersonen ausgeben, immer den Ausweis zeigen und prüfen Sie diesen sorgfältig. Eine Lupe, die Sie an Ihrer Wohnungstüre deponieren, kann dabei sehr hilfreich sein. Schauen Sie sich das Lichtbild im Ausweis genau an und vergleichen Sie es mit Ihrem Gegenüber. Verlangen Sie bei Handwerkern auch den Arbeitsauftrag oder rufen Sie zur Sicherheit in der Firma oder Ihren Hausmeister an.
Keine Geschäfte an der Haustüre
Unterschreiben oder kaufen Sie grundsätzlich nichts an der Wohnungstüre. Dabei handelt es sich mit fast hundertprozentiger Sicherheit um Betrügereien. Ein „Schnäppchen“ an der Haustüre ist unseriös! Lassen Sie sich auch nicht durch ein wohlwollendes Gastgeschenk ablenken.
Hilfe für Hilfsbedürftige
Machen Sie hilfsbedürftigen Menschen an Ihrer Haustüre das Angebot, nach professioneller Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Zum Beispiel: Glas Wasser, Zettel und Schreibstift) hinauszureichen und halten Sie dabei die Türe weiterhin durch Ihren Sicherheitsbügel oder die Sicherungskette versperrt.
Der unbekannte Enkel
Wenn Sie unsicher sind, ob es sich bei einem eventuellen Anrufer auch wirklich um Ihren Enkel oder einen sonstigen Verwandten handelt, stellen Sie gezielte Fragen nach den Familienverhältnissen und überprüfen Sie die Aussagen bei Ihren Verwandten. Das hat nichts mit Unhöflichkeit zu tun. Sagen Sie einfach: „Bitte haben Sie Verständnis, ich kenne Sie nicht, ich muss erst mit meinem Verwandten selbst sprechen.“ Ein echter Verwandter wird dafür Verständnis haben.
Raus aus der Opfer-Rolle
Während sich die meisten Senioren beim Trickbetrug nicht als potentielle Opfer wahrnehmen, befürchten dagegen viele, auf der Straße Opfer einer Gewalttat zu werden, obwohl die Statistik dies nicht bestätigt.
Wenn Sie Ihre Wohnung verlassen, nehmen Sie nur so viel Bargeld mit wie unbedingt nötig. Legen Sie Ihre Geldbörse, Papiere und Schlüssel nicht in Ihren Einkaufskorb obenauf. Tragen Sie sie körpernah unter Ihrer Kleidung, am besten in einer verschließbaren Innentasche. Achten Sie darauf, dass sie beim Abheben am Geldautomaten nicht beobachtet werden und zählen Sie nicht in der Öffentlichkeit sichtbar Ihr Geld. Wenn Sie tatsächlich verfolgt werden oder das Gefühl haben, dass man Sie beobachtet, sprechen Sie Passanten gezielt um deren Hilfe an. Seien Sie laut und treten Sie einem eventuellen Täter energisch gegenüber. Nach Erfahrungen der Polizei werden dreiviertel aller Überfälle allein deshalb abgebrochen, weil die Opfer lautstark schimpfen.
Selbstbehauptung durch Training
Zwar wird aus einer friedlichen alten Dame nicht gleich ein zweiter Muhammed Ali, doch auch Senioren können lernen, wie viel Wehrhaftigkeit in ihnen steckt. Um sich im Ernstfall nicht hilflos einem Angreifer gegenüber zu sehen, helfen spezielle Selbstverteidigungskurse die individuellen körperlichen Fähigkeiten auszuloten und effektiv einsetzen zu lernen. Senioren, die wissen, was sie wollen und das ganz deutlich sagen können, sind keine leichten Opfer.