Bamberg (dpa/lby). Die von der Polizei in Franken ausgehobene rechtsextreme Gruppierung hatte nach Auffassung der Ermittler keine intensiven Kontakte zur Neonaziszene in anderen Bundesländern. «Das ist derzeit nicht bekannt», erklärte ein Sprecher der Bamberger Staatsanwaltschaft heute. Die Beschuldigten seien zwar immer wieder bei Demonstrationen in anderen Ländern dabei gewesen. «Eine größere Vernetzung wurde bislang aber nicht ermittelt.»
Nach Erkenntnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft plante die Gruppe Anschläge auf Asylbewerberheime und Angehörige des linken Spektrums. Die Beschuldigten hätten unter anderem Sprengsätze in zwei Bamberger Unterkünfte für Flüchtlinge werfen wollen, um dort Angst und Schrecken zu verbreiten, erläuterte Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager.
Für die geplanten Taten hätten mehrere der 13 Beschuldigten kiloweise pyrotechnisches Material aus Osteuropa bestellt – darunter sogenannte Kugelbomben aus Polen. Diese besäßen eine hohe Sprengkraft und seien «höchst gefährliche Explosionsmittel», die Menschen schwer verletzen oder sogar töten könnten. Beschuldigt sind elf Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 21 und 36 Jahren. Gestern gab es eine Razzia in Ober- und Mittelfranken gegeben.
23.10.2015 Ta