Stuttgart (dpa/lsw). Der Vorwurf der Mafia-Mitgliedschaft, den die italienischen Behörden erhoben haben, ist verjährt. Nun sind mehrere Italiener am Bodensee aber in den Blickpunkt der deutschen Fahnder gerückt. Da bei einer Razzia Anfang Juli Schusswaffen – Pistolen und Revolver samt Munition, Gewehre, eine sogenannte Pumpgun – gefunden wurden, wird nun wegen Verstößen gegen das Waffengesetz ermittelt.
Von den damals acht auf Veranlassung der italienischen Behörden festgenommenen Männern im Alter zwischen 40 bis 69 Jahren sind sieben wieder auf freiem Fuß. Sie wurden nicht nach Italien ausgeliefert, weil der Vorwurf der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung inzwischen verjährt ist, wie ein Sprecher des zuständigen Oberlandesgerichts Karlsruhe bestätigte. Nur einer der Betroffenen habe damals einer Auslieferung an sein Heimatland freiwillig zugestimmt.
Das Landeskriminalamt gehe nicht davon aus, dass die anderen Personen untergetaucht seien, teilte ein Sprecher mit. In Deutschland sind sie bisher nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Die Festnahmen in Singen, Rielasingen, Engen und Radolfzell sorgten bundesweit für Aufsehen. Ermittler aus Kalabrien warfen den Männern vor, der kalabrischen ‚Ndrangheta anzugehören. Sie zählt zu den mächtigsten Mafia-Organisationen Europas. Speziell die Bodenseeregion gilt als Rückzugsraum für Mafiamitglieder.
16.11.2015 Ta