Darmstadt/Heppenheim (dpa). Gegen einen Ex-Lehrer der Odenwaldschule hat die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern eingestellt. Schüler hatten zuvor verdächtige Beobachtungen gemeldet. Alle Schüler, die als mögliche Opfer in Betracht gekommen seien, seien befragt worden, gab die Staatsanwaltschaft Darmstadt heute bekannt. Sie hätten «unterschiedliche Verhaltensweisen» des Lehrers geschildert, die Vernehmungen hätten jedoch «keine Anhaltspunkte für strafbare Missbrauchshandlungen des Lehrers ergeben», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Zu bewerten, ob der Lehrer gegen die Grundsätze der Schule verstoßen habe, sei nicht Aufgabe der Behörde, sagte der Sprecher weiter. «Die Grenze von strafbaren Handlungen ist nicht überschritten worden.» Die Ermittlungen gegen den kürzlich fristlos entlassenen Lehrer wegen des Verdachts des Besitzes von Kinderpornografie gehen aber weiter. Der 32-Jährige hat zugegeben, Kinderpornos aus dem Internet heruntergeladen zu haben.
Vor vier Jahren drangen Jahrzehnte zurückliegende sexuelle Übergriffe an dem Reforminternat in Hessen nach langem Schweigen an die Öffentlichkeit. Die Schule versprach daraufhin Reformen. Die Aufsichtsbehörden sehen sich in dem neuen Fall nicht ausreichend informiert. Die Odenwaldschule erhielt deshalb strengere Auflagen.
09.05.2014 Ta