München (dapd). Der tatverdächtige Onkel der getöteten Schwestern aus dem Münchner Vorort Krailling beteuert nach Angaben seines Anwalts seine Unschuld. Staatsanwaltschaft und Polizei erklärten am Donnerstag dennoch, dass sie am Vorwurf des zweifachen Mordes gegen den 50-Jährigen festhalten.
Der Anwalt des Mannes sagte, sein Mandant habe sich zwei Wochen vor der Tat in der Wohnung aufgehalten und Nasenbluten bekommen. Dies erkläre seine Blutspur am Tatort. Ein Polizeisprecher sagte: «Wir gehen davon aus, dass die gefundene Spur tatrelevant ist.»
Staatsanwaltschaft und Polizei teilten mit, der Mann sei weiterhin der einzige Tatverdächtige. Für einen Mittäter gebe es keine Anhaltspunkte. Die Ehefrau, die ihrem Mann ein Alibi gegeben haben soll, sei mehrfach vernommen worden. Gegen sie werde nicht ermittelt.
Der Anwalt betonte, sein Mandant sei zwar tatverdächtig, aber «nicht überführt». Der Postbote sei ein «braver Familienvater und emotional zugewandter Mensch». Das brutale Verbrechen passe nicht zu seinem Wesen. Der Polizeisprecher verwies indes auf Aussagen aus dem Umfeld des Mannes, wonach dieser als «rabiat» gelte.
Die Soko arbeite rund um die Uhr, sagte der Polizeisprecher. Bislang wurden 130 Menschen vernommen, 167 Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen und 94 Speichelproben genommen.
07.04.2011 dv