Hamburg (dv). Der als «Oz» bekannt gewordene Hamburger Graffiti-Sprüher ist zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt worden. Das Amtsgericht Hamburg-Barmbek beschied, dass der 61-Jährige Sachbeschädigungen in elf Fällen begangen habe. Wir müssen mal wieder zum Ausdruck bringen, worüber wir uns hier unterhalten:“ Es geht um Sachbeschädigung, und das ist ein Straftatbestand», sagte Richterin Heike Valentin in der Urteilsbegründung.
Nichts ist vor ihm sicher
Zuvor hatte die Verteidigung von «Oz» auf Freispruch plädiert, die Staatsanwaltschaft hatte insgesamt 19 Taten aufgelistet und 18 Monate Haft gefordert. Der Graffiti-Sprüher hat mehr als 120.000 Schriftzüge und Muster in Hamburg hinterlassen.
Seit fast 20 Jahren verewigt sich „Oz“ in der Hansestadt. Im nun beendeten Prozess war ihm unter anderem vorgeworfen worden, am Jungfernstieg eine Säule der Alsterarkaden mit Spiralen versehen und eine Gehweg-Platte mit fünf schwarzen Punkten besprüht zu haben. Im Februar 2008 soll er sich gegen Polizisten, die ihn auf frischer Tat ertappten, zur Wehr gesetzt haben.
Er kann es nicht lassen
Für seine Sprüh-Leidenschaft saß der ehemalige Gärtner-Lehrling bereits rund acht Jahre. 1984 wurde er zum ersten Mal von einem Mannheimer Gericht verurteilt. Es folgten weitere Prozesse in Flensburg und Hamburg. Und er kann es immer noch nicht lassen: Während sein Verfahren noch lief, wurde er schon wieder geschnappt.
Foto: Back To The Streets / Wikipedia
31.07.2011 dv / wel
„