Mühlhausen (dapd). Die Ermittlungen ergaben, dass der Verdächtige mehrmals Geschlechtsverkehr mit einer 13-Jährigen hatte, die er auf einer Internet-Plattform kennengelernt hatte. Als sie die Beziehung beenden wollte, soll der 29-Jährige sie zum Sex gezwungen haben. Sie zeigte ihn im März an.
Zudem vermutet die Staatsanwaltschaft, dass der Beschuldigte mit einer weiteren 13-Jährigen Geschlechtsverkehr hatte. Das Mädchen soll er ebenfalls über ein Webportal angesprochen haben. Der 29-Jährige gab sich im Internet wechselweise als Junge, Mädchen oder Inhaber einer Modelagentur aus.
Zieh Dich vor der Kamera aus!
Die Ermittlungen waren bereits im Oktober vergangenen Jahres in Gang gekommen. Die Polizei durchsuchte die Wohnung des Verdächtigen und fand Hinweise darauf, dass der Mann kinderpornografische Dateien im Internet verbreitete. Zudem soll er Mädchen und Jugendliche mehrfach dazu überredet haben, sich vor ihrer Webcam auszuziehen. Videos davon hatte der 29-Jährige auf seinem Rechner gespeichert. Er schweigt bislang zu den Vorwürfen.
Justizminister Holger Poppenhäger (SPD) begrüßte den Ermittlungserfolg. «Es war gut, die Kompetenzen bei einer Staatsanwaltschaft zu konzentrieren», sagte Poppenhäger. In Mühlhausen werden seit Anfang des Jahres alle Ermittlungs- und Strafverfahren zur Bekämpfung von IT-Kriminalität gebündelt. Der Minister rief Eltern auf, genau hinzuschauen, auf welchen Seiten sich ihre Kinder im Internet bewegen. «Sie sollten die Risiken des World Wide Web deutlich ansprechen und sich ohne Scheu Unterstützung suchen, wenn sie sich selbst nicht so gut auskennen», sagte Poppenhäger.
28.04.2011 dv