Hannover (dpa/lni) – Bei einer Razzia in einem Bordell in Hannover hat die Polizei fünf eingesperrte Zwangsprostituierte befreit. Erst als die Fahnder mit einigem Aufwand ein Regal zur Seite schoben, stießen sie in einem winzigen Versteck auf die fünf Frauen im Alter von 30 bis 44 Jahren, wie die Polizei am Montag mitteilte. In dem Bordell entdeckten die Beamten noch ein weiteres Versteck, in dem sich aber niemand aufhielt. Die Frauen hielten sich illegal in Deutschland auf und waren hier zur Prostitution gezwungen worden.
Eine 55 Jahre alte Bordellbeschäftigte und die Prostituierten wurden vorläufig festgenommen, kamen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aber wieder auf freien Fuß. Auf das weitere Schicksal der Asiatinnen hat die Polizei zunächst keinen Einfluss. Eine 57 Jahre alte Hauptverdächtige konnte bei der Durchsuchung nicht angetroffen werden.
Bereits vor eineinhalb Jahren war das Bordell Ziel einer Razzia im Rahmen von bundesweiten Durchsuchungen von Etablissements, in denen thailändische Frauen in großem Stil mit erschlichenen Visa zur Prostitution gezwungen wurden. Damals erklärte die Polizei, die Frauen hätten jeweils zwischen 16 000 und 36 000 Euro Schleuserlohn abarbeiten müssen und seien nach einem Rotationsverfahren von Bordell zu Bordell gebracht worden.