Koblenz (dpa). Die Bundespolizei hat zu einem Schlag gegen eine mutmaßliche Schleuserbande ausgeholt. Bei einer Razzia wurden gestern in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und im Großraum Berlin sechs Männer festgenommen, wie die Bundespolizeidirektion in Koblenz berichtete.
Sie stehen im Verdacht, Flüchtlinge illegal nach Deutschland oder in andere Schengen-Staaten gebracht zu haben. Die Gruppe, gegen die seit Januar ermittelt wird, soll sich auf die Schleusung von Syrern über Italien, Österreich, die Schweiz oder Frankreich nach Deutschland und weiter nach Skandinavien spezialisiert haben.
Die Bundespolizei durchsuchte in den drei Bundesländern gestern Morgen insgesamt sieben Wohnungen. Als Kopf der Bande gilt den Angaben zufolge ein 45-Jähriger aus Sinzig in Rheinland-Pfalz. Zugerechnet werden der Gruppe bislang 13 Fälle, bei denen 66 Menschen geschleust worden sein sollen. Von den Flüchtlingen sollen die Schlepper zwischen 600 und 1.000 Euro verlangt haben. An der Razzia waren rund 140 Bundespolizisten beteiligt.
07.08.2014 Ta