Gräfentonna/Erfurt (dpa/th). Ein Häftling in der Justizvollzugsanstalt Tonna (Kreis Gotha) soll von mehreren Insassen brutal zusammengeschlagen worden sein. Der Mann habe nach Angaben eines Amtsarztes eine Platzwunde am Kopf sowie mehrere Hämatome am Brustkorb erlitten, gab das Thüringer Justizministerium auf Anfrage bekannt. Der Vorfall habe sich bereits am Samstag ereignet. Nach Aussage eines Zeugen sei der Mann von drei Häftlingen geschlagen worden, zwei weitere hätten seine Flucht verhindert. Der Mann sei am Montag vom Arzt untersucht worden, danach sei das Ministerium informiert worden, hieß es.
Laut eines anonymen Schreibens, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, sollen mindestens fünf Häftlinge zwölf Minuten auf den Häftling eingeprügelt und ihm mit dem Tode gedroht haben. In dieser Zeit sei kein Justizbeamter in der Nähe gewesen, die sogenannte Notglocke, über die Personal gerufen werden kann, habe nicht funktioniert. Ein Ministeriumssprecher gab dagegen an, es gebe keine Anzeichen, dass der Notruf gedrückt worden sei. Die Hauptverdächtigen seien mittlerweile verlegt worden, der Vorfall werde untersucht.
Die Täter waren laut Ministerium zum Teil betrunken. Bei Kontrolle des Haftraumes sei auch Alkohol gefunden worden.
05.11.2014 Ta