Flensburg (dpa) – Räuber sollen Männer auf der Suche nach Sex mit Hilfe von Fake-Profilen auf einem Dating-Portal in die Falle gelockt haben. Spezialkräfte der Polizei nahmen am Freitag drei Männer bei dem Versuch fest, ein weiteres Opfer zu überfallen. Gegen die beiden Hauptverdächtigen hat das Amtsgericht Flensburg bereits am Samstag Untersuchungshaft angeordnet.
Nach Erkenntnissen der Ermittler gaben sich die drei Männer im Alter von 20 bis 27 Jahren im Internet als junge Frauen aus, um finanziell solvente und kontaktwillige Männer auszurauben. Nach dem Erstkontakt via Chat lockten sie ihre Opfer zu Treffen nach Flensburg, um sie dann in der Fördestadt auszurauben.
Staatsanwaltschaft: Versuchter Mord
Ausgangspunkt der Ermittlungen war ein brutaler Raubüberfall am 4. April im Flensburger Burgviertel, bei dem ein 30 Jahre altes Opfer nach Polizeiangaben schwere Verletzungen erlitt. Nur aufgrund des Eingreifens von Zeugen hatten die Täter von dem Mann abgelassen. Die Staatsanwaltschaft wertet diese Tat als versuchten Mord. Am 9. April sollen die Tatverdächtigen einem 53-Jährigen gut 1.000 Euro geraubt haben. Ihr Opfer verletzten sie durch einen Faustschlag leicht.
Die Polizei schließt nicht aus, dass weitere Männer Opfer des Trios wurden, mögliche Taten aber nicht angezeigt haben. Mögliche Opfer und Zeugen sollen sich bei der Bezirkskriminalinspektion Flensburg melden. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Türken und zwei Staatsangehörige aus Bosnien-Herzegowina, die seit langem in Flensburg leben.
17.04.19 wel