St. Pölten/Seefeld (dpa). Nach einem tödlichen Überfall in Seefeld im Landkreis Starnberg machen die Ermittler die Täter für eine ganze Serie von Gewaltverbrechen in mehreren europäischen Ländern verantwortlich. Nach Überzeugung der österreichischen Polizei gehören die Verdächtigen – sieben Männer im Alter von 21 bis 48 Jahren – zu einem Familienclan und gingen immer nach demselben Muster vor: Erst kundschafteten sie die Häuser alter Leute aus, indem sie um Trinkwasser baten. Dann überfielen sie die Opfer und schlugen sie brutal zusammen, wie die Ermittler in St. Pölten (Niederösterreich) berichten. Die Beute war oft gering.
Der 72 Jahre alte Hausbesitzer von Seefeld überlebte die Schläge nicht, seine fünf Jahre jüngere Ehefrau wurde bei dem Überfall vor knapp zwei Wochen schwer verletzt. Nach einem weiteren Überfall in Österreich wurde die Bande – alle sind miteinander verwandt – vor einem Lokal in Wien gefasst. Die Männer sitzen in Untersuchungshaft. Einer von ihnen hat nach Angaben der Polizei seine Tatbeteiligung gestanden. Die deutschen Justizbehörden wollen die Auslieferung der Bande beantragen.
Neben den Überfällen in Seefeld und in Österreich kommen die wegen Raubs, Diebstahls und Einbruchs vorbestraften Rumänen auch für brutale Beutezüge in der Schweiz und in Belgien infrage. Die Ermittler sind weiteren mutmaßlichen Mitgliedern des Clans auf der Spur.
Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach bei einer Pressekonferenz von äußerst brutalen Tätern, die ihre Opfer schwer traumatisiert hätten. Bisher sollen der Bande acht Überfälle zwischen Ende Juni und Anfang September nachgewiesen worden sein.
18.09.2015 Ta