Hannover (dapd). In vier Bundesländern hat die Polizei Wohnungen von Mitgliedern der NPD-Nachwuchsorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) durchsucht. In Oranienburg, Ludwigshafen, Bad Dürkheim, Heidelberg und Osnabrück wurden am Dienstag rechtsextremistische Unterlagen sichergestellt, wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen in Hannover mitteilte. Zudem fanden die Beamten Planungsunterlagen für ein Lager zum Jahreswechsel. Laut NDR sollten dort auch an Kinder und Jugendliche rechtsextremistische und volksverhetzende Inhalte vermittelt werden.
Ermittlungen des LKA hatten zuvor ergeben, dass unter dem Deckmantel der JN bundesweit auch die Organisation «Interessengemeinschaft Fahrt & Lager» aktiv war. Deren Aktivitäten weisen demnach Parallelen zu den Inhalten der im März 2009 verbotenen «Vereinigung Heimattreue Deutsche Jugend» (HDJ) auf. Zudem stellte sich heraus, dass sich diverse Mitglieder der HDJ in Führungspositionen der «IG Fahrt & Lager» organisiert hatten.
Nach Informationen von NDR-Info veranstaltet die Organisation ideologische Freizeitcamps, deren Programm sich auch an Kinder richtet. Zeltlager gab es offenbar bereits an mehreren Orten in Deutschland, unter anderem in der Nähe von Lüneburg in Niedersachsen. Das LKA geht deshalb von einer erheblichen Jugendgefährdung aus.
22.12.2010 dv