Karlsruhe (dpa). Mit Razzien in mehreren Bundesländern haben Spezialeinheiten der Polizei eine bisher unbekannte rechtsextreme Terrorgruppe zerschlagen. Die Bundesanwaltschaft ließ heute vier Verdächtige festnehmen. Die drei Männer und eine Frau sollen gemeinsam mit anderen die rechtsterroristische Vereinigung «Oldschool Society» (OSS) gegründet, sich Sprengstoff verschafft sowie Anschläge auf Islamisten, Moscheen und Asylbewerberheime geplant haben, wie die Bundesanwaltschaft bekanntgab.
Außerdem ermittelt die Anklagebehörde gegen fünf weitere Beschuldigte, deren Wohnungen ebenfalls durchsucht wurden. Festgenommen wurden sie zunächst aber nicht. An dem Einsatz in Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern waren etwa 250 Polizeibeamte aus Bund und Ländern beteiligt.
Keine Waffen, aber Pyrotechnik
Die vier verhafteten Verdächtigen sind deutsche Staatsbürger im Alter von 22, 39, 47 und 56 Jahren. Sie hätten sich Sprengmittel besorgt, erklärte die Bundesanwaltschaft. Bei einer Durchsuchung wurden pyrotechnische Gegenstände «mit großer Sprengkraft» sowie weitere Beweismittel sichergestellt. Waffen waren Sicherheitskreisen zufolge nicht dabei.
Auf ihrer Facebook-Seite bezeichnet die OSS sich als «eine Verbindung gleichgesinnter Menschen die, die deutsche Kultur und ihre Werte leben». Fotos auf der Seite zeigen Demonstrationen aus dem rechten Spektrum. Die Gruppe soll spätestens seit November 2014 bestehen. Damals hätten sich neun Rechtsextremisten im sächsischen Frohburg südlich von Leipzig zu einer Gründungsveranstaltung getroffen.
06.05.2015 Ta