Karlsruhe (dapd-bwb). Wegen des Verdachts der Volksverhetzung hat die Kriminalpolizei die Wohnungen von mehreren mutmaßlichen Anhängern der rechtsextremen Szene im Südwesten durchsucht. Die acht Männer im Alter von 19 bis 28 Jahren sollen im vergangenen Oktober an einem Fackelmarsch bei Karlsruhe teilgenommen haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Karlsruhe am Freitag gemeinsam mitteilten. Dabei waren ein nationalsozialistisches Lied gesungen und volksverhetzende Parolen gerufen worden.
Zwischen 50 und 60 überwiegend maskierte Personen waren bei dem Fackelmarsch mit verbotener Pyrotechnik durch Karlsbad-Langensteinbach gelaufen. Da der Aufmarsch nicht angemeldet war, besteht auch ein Verdacht des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
Einige aus der Gruppe mutmaßlicher Rechtsextremer sollen darüber hinaus bei einem Faschingsumzug in Eggenstein bei Karlsruhe im Februar 2012 zugegen gewesen sein und spontan demonstriert haben. Es wurde ein Transparent mit rechtsextremem Gedankengut gezeigt“, sagte ein Polizeisprecher auf dapd-Anfrage.
Tatverdächtige schweigen
Staatsanwalt Rainer Bogs zufolge hat die Kriminalpolizei bei der Razzia in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz am Donnerstagnachmittag zahlreiches Beweismaterial, darunter Computer, sichergestellt. „Bei der Durchsuchung haben die Tatverdächtigen zu den Vorwürfen keine Angaben gemacht“, fügte er hinzu. Ob die acht festgenommenen Männer tatsächlich der rechtsextremistischen Szene angehören, müsse erst noch abschließend geklärt werden.
Die Tatverdächtigen leben den Angaben zufolge in den Räumen Karlsruhe, Rheinfelden, Göppingen, Ludwigshafen sowie im Alb-Donau-Kreis bei Ulm. Wegen fehlender Haftgründe seien sie weiter auf freiem Fuß. Einige seien bereits durch Straftaten aufgefallen. Was sich die Männer zuschulden kommen ließen, wollte der Staatsanwalt aber nicht sagen.
11.08.2012 Ta
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