Winterhausen (dapd). Bei der Explosion eines Reihenhauses im unterfränkischen Winterhausen sind vermutlich die beiden Bewohner getötet worden. Das Ehepaar hatte sein Eigenheim verkauft und sollte ausziehen, wie Polizeihauptkommissar Karl-Heinz Schmitt sagte. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Haus absichtlich in die Luft gesprengt wurde.
In den Trümmern entdeckten Einsatzkräfte am Morgen zwei verkohlte Leichen. Unklar war zunächst, ob es sich bei den Toten um das vermisste Ehepaar handelt, einen 61-jährigen Mann und seine 44-jährige Frau. Aufgrund des Zustands der Leichen sei eine Identifizierung vermutlich nur über eine DNA-Analyse möglich.
Durch die Detonation wurde auch das angrenzende Reihenhaus völlig zerstört. Dessen Bewohner konnten sich selbst retten. Beim Eintreffen der Feuerwehr standen die beiden Gebäude bereits vollständig in Flammen. Anwohner hatten vor Ausbruch des Feuers Knallgeräusche gehört.
Die Hintergründe sind noch vollkommen unklar. Das Paar hätte das verkaufte Haus verlassen sollen. Nach Angaben der Polizei und der Nachbarn wurden jedoch keinerlei Umzugsvorbereitungen getroffen. Eine Zwangsräumung habe nicht gedroht, stellte Schmitt klar.
Nachbarn vermuten Familiendrama
Es spreche vieles dafür, dass die Explosion vorsätzlich ausgelöst wurde. Es sei in dem Haus eine Gasflasche ohne Verschluss gefunden worden, sagte der Polizeihauptkommissar. Es werde in alle Richtungen ermittelt.
Zu Spekulationen der Anwohner über ein Familiendrama wollte sich Schmitt nicht äußern. Nachbarn hatten über Streitereien um einen Abwasserkanal berichtet. Die Frau habe deshalb darauf gedrängt, das Haus zu verkaufen. Ihr Ehemann habe das nicht gewollt. Daraufhin habe die Frau mit der Scheidung gedroht.
02.08.2011 dv