Hannover/Hameln (dpa/lni). Das Landgericht Hannover hat einen falschen Psychotherapeuten zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Der 47 Jahre alte Mann hat von 2012 bis 2015 im großen Stil Patienten behandelt. Insgesamt stellte die Kammer in 77 Fällen Betrug fest, davon in 55 Fällen in Tateinheit mit unerlaubter Ausübung der Heilkunde, wegen Missbrauchs von Titeln und Berufsbezeichnungen, verkündete ein Gerichtssprecher. Außerdem habe der Mann unerlaubt eine Schusswaffe besessen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der 47-Jährige gab sich als Psychologischer Psychotherapeut aus und führte dabei zu Unrecht den akademischen Grad des Diplom-Psychologen. Er habe in zahlreichen Fällen schwer kranke Patienten psychologisch behandelt und drei Ausbildungskurse für «systemische Transformationspsychologie» abgehalten, ohne dafür qualifiziert gewesen zu sein, so das Gericht.
Die Machenschaften wurden im März bekannt. Der 47-Jährige arbeitete an einer Klinik in Hameln. Der Schwindel flog erst auf, als es Hinweise aus der Bevölkerung auf die fehlende berufliche Qualifikation gab.
25.08.2015 Ta