Wuppertal (dpa/lnw/ots). Die Polizei hat zwei Banden zerschlagen, die für mindestens 63 Wohnungseinbrüche quer durch Nordrhein-Westfalen bis nach Hessen hinein verantwortlich sein sollen. Neun Männer sitzen bereits seit einem Monat in Untersuchungshaft, wie die Polizei Wuppertal bekanntgab. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurden die Verhaftungen erst jetzt veröffentlicht. Die umherziehenden mutmaßlichen Täter sollen der Behörde zufolge in mehr als 30 Städten aktiv gewesen sein.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um 24 Männer und acht Frauen im Alter zwischen 16 und 56 Jahren. Einige Bandenmitglieder reisten mit wechselnden Personalien als Touristen nach Deutschland und fanden bei Familienangehörigen in Wuppertal Unterschlupf. Manche verschafften sich sogar Meldeanschriften in der Stadt. Bei ihren Beutezügen agierten die beiden Banden in der Regel gleich. Sie baldoverten freistehende Einfamilienhäuser aus und brachen von der Rückfront aus durch Fenster oder Verandatüren in die Räumlichkeiten ein.
Gut vernetzte Polizei arbeitet effektiver
Sie erbeuteten Schmuck, Uhren, Bargeld und leicht zu transportierende technische Geräte. Derzeit liegt der Wert der Gesamtbeute bei über 50.000 Euro, wobei noch nicht alle Schadenslisten eingegangen sind. Im März 2014 wurden bei neun Wohnungsdurchsuchungen vier Haftbefehle vollstreckt und weitere fünf Tatverdächtige festgenommen und anschließend in Untersuchungshaft gebracht. Obwohl die Fahnder davon ausgehen, dass die Verdächtigen einen Großteil der erbeuteten Gegenstände unmittelbar nach den Taten zu Geld machten, konnten die Ermittler bei den Durchsuchungen eine Vielzahl von Schmuckstücken und weiteres Diebesgut sicherstellen. Die Kripo Wuppertal hat Fotos von den Gegenständen veröffentlicht.
Die Kripo wertet die Aktion als Erfolg des Konzepts «MOTIV – Mobile Täter im Visier». Dabei vernetzen sich spezialisierte Dienststellen über Behördengrenzen hinweg. Mit modernen Datenbanksystemen arbeiten sie schnell und eng zusammen und können ihre Ergebnisse effektiv bündeln.
Grafik: Polizei NRW
06.04.2014 Ta