Dresden (dapd-lsc). Mit einem Freispruch und massiver Kritik an den Ermittlungen ist in Dresden ein Prozess um angeblichen Kindesmissbrauch zu Ende gegangen. Das Dresdner Landgericht urteilte am Mittwoch, die Vorwürfe seien haltlos. Angeklagt waren eine Frau und ein Mann. Der 31-Jährigen war vorgeworfen worden, 2010 ein damals zwölfjähriges Mädchen an mehrere Sextäter vermittelt und dafür 80 Euro und Drogen erhalten zu haben. Der mitangeklagte 36-Jährige soll laut Anklage einer der Männer gewesen sein.
Die Vorsitzende Richterin sagte, das Kind sei mehrfach von der Polizei vernommen worden und habe jedes Mal eine andere Aussage gemacht. Darauf könne keine Verurteilung gestützt werden. Eine psychiatrische Gutachterin hatte zuvor gesagt, die Polizei habe in dem Fall jegliche professionelle Distanz verloren. Das Mädchen befindet sich in einer Therapieeinrichtung in Norddeutschland. Es stammt aus schwierigen sozialen Verhältnissen und soll bereits mit elf Jahren Drogen konsumiert haben und missbraucht worden sein.
30.08.2012 Ta