Recklinghausen (dpa/lnw). Der Polizei ist ein empfindlicher Schlag gegen die Satudarah-Rocker im Ruhrgebiet gelungen. Nach Festnahmen von Führungsmitgliedern löste die berüchtigte Organisation ihre Gruppe in Recklinghausen auf. In einer konzertierten Aktion nahmen zuvor Spezialeinsatzkommandos Satudarah-Rocker in Recklinghausen, Gladbeck, Hamm, Duisburg und Aachen fest, Wohnungen wurden durchsucht und Rotlichtetablissements geschlossen.
Die in den Niederlanden bereits durch äußerst brutale Straftaten aufgefallenen Rocker des Clubs Satudarah versuchen bereits seit 2012 auch in Deutschland Fuß zu fassen. Nach Erkenntnissen der Kripo schickten sie deshalb im vergangenen Jahr einen 31-jährigen Niederländer, der in Recklinghausen die erforderlichen Strukturen schaffen sollte. Er rekrutierte Rocker aus Recklinghausen und Umgebung für den neuen Club, die teilweise vorher schon bei anderen Clubs, wie Bandidos oder Chicanos, tätig waren. Als Präsident fungierte ein 24-jähriger Recklinghäuser. Finanziert wurde der Club laut Polizei dadurch, dass man mit entsprechend brutalem Druck einen Recklinghäuser Table-Dance-Club übernahm. Weiterhin sorgten Einnahmen aus Kokain- und Marihuanaverkäufen für die finanzielle Ausstattung.
Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht
Die Polizei hatte schon frühzeitig Wind von den Aktivitäten bekommen und die Ermittlungskommission Florida“ gegründet, die jeden Schritt der Rocker verfolgte. Als die Saturdarah auch in Aachen ein Chapter gründen wollten, schlugen die Ermittler zu. Die überraschten Rocker ließen sich widerstandslos festnehmen. Bei den Durchsuchungen wurden Kokain, Marihuana und Waffen gefunden.
Der 31-jährige Niederländer, der 24-jährige deutsche Präsident des Satudarah-Chapters Recklinghausen, ein 25-jähriger Serbe aus Duisburg, der zeitweise für das Waffenlager der Satudarah zuständig gewesen sein soll, sowie ein 30-jähriger Gladbecker, der am Drogenverkauf der Rocker beteiligt gewesen sein soll, wurden festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Bei den anschließenden Ermittlungen und Vernehmungen zeigten sich die Rocker teilweise geständig. Ein aussagebereites Mitglied wurde in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Das Satudarah-Chapter Recklinghausen existiert seit dieser Aktion nicht mehr.
Foto: Kripo Recklinghausen
30.05.2014 Ta
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