Duisburg (dpa). Grausige Gewissheit: Der von einem Angler im Rhein entdeckte Unterarm ist von der Leiche des Hells-Angels-Rockers Kai M. abgetrennt worden. Das bestätigten Polizei und Staatsanwaltschaft zehn Tage nach dem Fund bei Duisburg. Es sei davon auszugehen, dass der 33-Jährige getötet und danach sein rechter Unterarm gezielt abgetrennt wurde. Er sei komplett tätowiert, unter anderem mit der «81», der für die Anfangsbuchstaben der Hells Angels stehenden Zahl.
Der Rest des Leichnams wurde trotz intensiver Suche bisher nicht gefunden. Das Opfer konnte aber anhand seiner Fingerabdrücke identifiziert werden, wie ein Sprecher der Duisburger Staatsanwaltschaft sagte. Zu einem Medienbericht, wonach neben dem Duisburger noch weitere Rocker verschwunden seien, sagte Staatsanwalt Garip Günes-Böhm: «Dafür haben wir überhaupt keine Hinweise.» Auch zu den möglichen Hintergründen der Tat äußerten sich die Ermittler nicht.
Duisburg gilt als Zentrum der Revierkämpfe der rivalisierenden Rockergruppen Hells Angels, Bandidos und Satudarah. Immer wieder kam es dort in den vergangenen Jahren zu Gewaltausbrüchen. In der Ruhrgebietsstadt gibt es ein großes Rotlichtviertel, in dem Hells Angels und Bandidos als Security-Personal und Wirtschafter unterwegs sind.
Auseinandersetzungen spitzen sich zu
Bereits vor fünf Jahren haben die Kämpfe ein Todesopfer gefordert: Der Bandido-Rocker «Eschli» wurde 2009 von einem Hells-Angels-Mitglied getötet. Im vergangenen Jahr wurde bei Auseinandersetzungen im Rockermilieu in Nordrhein-Westfalen mehrfach scharf geschossen. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Die Polizei versucht seit langem, die Kämpfe mit Vereinsverboten und etlichen Einsätzen einzudämmen. Erst am Donnerstag haben Spezialeinheiten Wohnungen von Hells-Angels-Rockern in Duisburg und Moers gestürmt. Die Durchsuchungen hätten mit den Mordermittlungen aber nichts zu tun gehabt, hieß es.
15.02.2014 Ta