Stuttgart (dpa/lsw). Im Kampf gegen rivalisierende Banden in Stuttgart plädiert das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg laut einem Bericht für eine Waffenverbotszone in der Stadt. «Diese Straßengangs treten nicht nur auf öffentlichen Plätzen auf, sondern laufen auch durch Wohngebiete», sagte der LKA-Inspektionsleiter für organisierte Kriminalität, Sigurd Jäger, den «Stuttgarter Nachrichten». Bei der Behörde war zunächst niemand für Nachfragen wie nach möglichen weiteren Verbotszonen in anderen Orten zu erreichen. Die Stadt Stuttgart signalisierte Zustimmung.
Zuletzt musste sich die Stuttgarter Polizei immer wieder mit den diversen Straßengangs auseinandersetzen. Auf einen Aufmarsch von Sympathisanten der verbotenen Red Legion im März reagierte die Polizei mit einem Großaufgebot. Nachdem im Internet ein Video auftauchte, auf dem eine Kutte der United Tribuns verbrannt wurde, kam es zu «Machtdemonstrationen» der rivalisierenden Gruppen.
«Zu beurteilen, ob ein Waffenverbot nötig wird, ist in erster Linie Aufgabe der Polizei», sagte ein Sprecher der Stadt der Zeitung. Die Waffenverbotszone könnte für Teile oder das gesamte Stadtgebiet gelten. «Aber es ist allen Beteiligten klar, dass für so einen weitreichenden Eingriff die rechtlichen Hürden sehr hoch sind.» Die Stuttgarter Polizei hält einem Sprecher zufolge jede Regelung, die zu weniger Waffen führt, für hilfreich.
11.04.2015 Ta