Berlin (dpa). Lug und Trug bei ambulanten Pflegediensten in Berlin verursacht nach Angaben des Landes jährlich einen Schäden in Millionenhöhe. «Für ganz Berlin schätze ich das auf mindestens 50 Millionen Euro pro Jahr», teilte Stephan von Dassel, Sozialstadtrat im Bezirk Mitte mit.
Vor allem mit Privatdiensten in russischer Hand gebe es große Probleme: «Von rund 100 russischen Pflegediensten haben wir gegen 80 Prozent handfeste Belege für unseriöses Arbeiten.» Häufig spielten Dienste, Ärzte und vermeintliche Pflegebedürftige dem Sozialamt und dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen bei Hausbesuchen ein bühnenreifes Schauspiel vor.
Mitarbeiterinnen des Sozialamts berichteten von Hausbesuchen, bei denen die vermeintlichen Pflegebedürftigen scheinbar verwirrt und bewegungsunfähig im Bett gelegen hätten, kurz darauf aber einkaufen gegangen seien, eine Kreuzfahrt gemacht hätten oder gar im Theater aufgetreten seien. Im Januar 2015 lagen bei der Staatsanwaltschaft Berlin 223 Anzeigen gegen insgesamt 154 Pflegedienste vor.
20.03.2015 Ta