Göttingen (dpa/lni). Weil er seine getrennt von ihm lebende Ehefrau mit Blei und Quecksilber vergiftet haben soll, kommt ein 43-Jähriger demnächst in Göttingen vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft hat den Mann wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung beim Landgericht Göttingen angeklagt, gab die Behörde bekannt. Sie wirft dem Mann vor, Quecksilberkügelchen in die Lüftungsschächte von zwei Autos, in den Ventilator des Backofens und in den Toaster im ursprünglich gemeinsam bewohnten Haus gespritzt zu haben, um die Frau zu töten.
Sie überlebte, weil sie beim Backen die Quecksilberkügelchen entdeckte. Der Mann soll der Frau auch Säfte gegeben haben, die er zuvor mit Bleiazetat vergiftet hatte. Der Mann hat die Vorwürfe weitgehend eingeräumt, er bestreitet aber, dass er die Frau töten wollte. Er habe ihr «nur» gesundheitlichen Schaden zufügen wollen.
Der Mann besaß laut Staatsanwaltschaft auch nach der Trennung des kinderlosen Paares einen Schlüssel zum Haus seiner Frau in Bovenden (Landkreis Göttingen). So sei er zwischen Mai und Oktober 2014 mehrmals unbemerkt in das Gebäude gelangt, um die giftigen Substanzen zu verteilen. Der Frau ging es über längere Zeit sehr schlecht, ohne dass es dafür eine Erklärung gab. Laut Anklage wollte der 43-Jährige die Frau töten, um Zahlungen zu verhindern, die bei einer Scheidung auf ihn zugekommen wären.
Foto: Unkky/wikimedia.org
27.05.2015 Ta