Schrecklicher Verdacht

Hat Danos mutmaßlicher Mörder auch ein Mädchen auf dem Gewissen?

Hannover (dpa). Die achtjährige Jenisa aus Hannover verschwand im September 2007. Jetzt gerät ihr Fall wieder in den Blick: Es gibt Verbindungen zur Tötung des kleinen Dano aus Herford. Jenisa wollte ihre Tante besuchen, die aber nicht zu Hause war. Eine Nachbarin sah das Mädchen noch im Fahrstuhl des Hochhauses – dann verlor sich ihre Spur. Wenige Tage später wurden an einer Autobahnauffahrt Kleidung und Schuhe von Jenisa gefunden, rund 20 Kilometer von ihrem Elternhaus entfernt. Die Polizei durchsuchte Wälder und einen Kanal – ohne Erfolg.

Ein Bekannter der Familie geriet in den Fokus der Ermittlungen. Der damals 36-Jährige wurde unter Tötungsverdacht festgenommen. Er verstrickte sich nach Angaben der Polizei in Widersprüche und hatte für die mutmaßliche Tatzeit kein Alibi. Außerdem machte er laut Polizei falsche Aussagen zu der Frage, wann er sein Auto verkauft hatte – es war laut den Ermittlungen nicht kurz nach dem Verschwinden Jenisas, sondern erst Tage später. Nach sechs Wochen Untersuchungshaft ließ die Polizei den Mann jedoch aus Mangel an Beweisen frei. Dann zog der Mann laut den Ermittlern nach Nordrhein-Westfalen.

Sechseinhalb Jahre nach Jenisas Verschwinden könnte jetzt wieder Bewegung in den Fall kommen. Der Tatverdächtige im Fall Dano in Herford sei derselbe wie damals im Fall Jenisa, erklärte die Staatsanwaltschaft Hannover. Sie will nun den Fall erneut prüfen.

05.04.2014 Ta